Ein eiskalter Fall

für Kinder von 5-10

Das vierte Buch über Vampir Valentin, Hexe Emma und den Geheimbund

 

im Team gelingt den Freunden (fast) alles

Ein eiskalter Fall für Vampir Valentin, Antje Hansen, Psst Hörmal Verlag

Geburtstagsfest auf Burg Donnersbach. Hexe Emma wird 265. Gemeinsam mit ihrem besten Freund, dem kleinen Vampir Valentin, darf sie endlich Staubsauger fliegen.

Doch bevor die beiden mit Überschallgeschwindigkeit die Gegend unsicher machen können, müssen sie die Flugsaugerprüfung bei Fräulein Töffine Knörx bestehen, die sie in die lausig kalte Antarktis zur Forschungsstation von Doktor Weil-und-aber führt. Er und seine beiden Mitarbeiter sind von einem seltsamen Gedächtnisverlust befallen und waschen von morgens bis abends Socken.

Was steckt dahinter?

 

Text und Zeichnungen von Antje Hansen

  • hochwertige Hardcover-Ausgabe, das gemütliche Vorlesebuch, 60 Seiten, 21 cm x 21 cm, farbig illustriert, Erstausgabe Mai 2014, ISBN: 978-3-00-045650-3, € 16,95
  • Taschenbuch mit Fadenheftung für Selbstleser, 101 Seiten, 15 cm x 21 cm, schwarz/weiß illustriert, 2. Auflage März 2018, ISBN: 978-3-946506-00-3, € 9,50
  • llustriertes Ebook € 4,99

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Leseprobe: Ein eiskalter Fall für Vampir Valentin

Kapitel Zwei - Fräulein Töffine Knörx und Gruselfine Hatschi

 

Ein greller Blitz zuckt über die Geheimbund-Mitglieder hinweg.

„In Deckung!“, schreit Polizeiinspektor Grünschnabel und deutet auf einen Überhang am Kletterfelsen.

Ein eiskalter Fall - Fräulein Töff

Über den Zinnen von Burg Donnersbach drosselt eine übergewichtige ältere Dame das Tempo ihres Flugstaubsaugers. Ihr regenbogenfarbenes Kleid bauscht sich im Flugwind. Das Gesicht ist von einer giftgrünen Pilotenbrille halb verdeckt, und unter einer dunklen Lederkappe, auf der ein grell leuchtender Scheinwerfer montiert ist, quillt ihre silberne Haarmähne hervor.

Als sie zur Landung im Burghof ansetzt, wirbelt eine Staubwolke auf. Die dicke Dame springt elegant ab. Während sie mit geübtem Handgriff Kappe und Brille abnimmt, hilft sie einem schlotternden Gespenst vom Staubsauger.

„Was gibt’s da zu glotzen? Macht den Mund zu, es zieht!“ Spöttisch betrachtet sie die Geheimbund-Mitglieder, die zögernd aus ihrem Versteck hervorkommen. Mit dem Zeigefinger deutet sie auf Emma. „Kein Frischling mehr, aber auch noch keine vollwertige Hexe und seit heute 265 Jahre alt. Ist das richtig?“

„Das ist richtig, ja“, erwidert Emma zögernd.

„Herzlichen Glückwunsch! Von der Präsidentin des Hexenministeriums wurde mir mitgeteilt, dass du im Besitz eines Flugsaugers bist. Ist das ebenfalls richtig?“

„Äh, ja. Warum?“

„Sehr schön! Ich bin deine amtlich zugeteilte Fluglehrerin. Töffine Knörx mein Name. Ihr dürft mich aber gerne Töff nennen; Fräulein Töff. Und dieses Gespenstermädchen hier ist normalerweise nicht grün im Gesicht. Ihr bekommt das Überschallfliegen leider nicht. Sie ist meine Zofe, Gruselfine Ha-Ha-Hatschi.“

„Gesundheit“, wünschen die Geheimbund-Mitglieder im Chor.

„Danke, aber Hatschi ist nur mein Name. Hatschi ohne Ha-ha.“ Würgend hält sich das Gespenstermädchen die Hand vor den Mund. „Mir ist immer noch schlecht!“

„Hatschi, jammere nicht rum, lade lieber die Koffer aus dem Flugsauger. Wir bleiben bis …“ Fräulein Töffine Knörx mustert Emma abschätzend. „Eine Woche sollte reichen. Dann machen wir eine schöne Prüfung zusammen, und du bist stolze Besitzerin des Flugstaubsaugerführerscheins und kannst gefahrlos die Gegend unsicher machen. Hatschi, wir werden dort übernachten.“ Emmas amtliche Fluglehrerin zeigt auf den Burgkiosk und nickt zufrieden. „Sehr hübsch. Geh früh ins Bett, damit du morgen ausgeschlafen bist. Ich erwarte dich um halb sechs. Pünktlich hier im Innenhof.“

Sie schnipst mit den Fingern, und ihr Gepäck, bestehend aus sechs großen Überseekoffern und diversen Reisetaschen, saust durch die Luft hinein in den Kiosk.

„Bis morgen.“ Krachend schlägt die Kiosktür hinter Fräulein Töffine Knörx und ihrer Zofe Gruselfine Hatschi ins Schloss.

Zurück bleiben sechs sprachlose Geheimbund-Mit-glieder, ein verwirrter roter Kater und zwei verliebte Burggeister.

„Ist die süß!“, haucht Groß.

„Und hübsch!“, seufzt Klein.

„Schön!“, korrigiert Groß.

„Wunder-, wunderschön wackelpuddinggrün! Sie wird die Meine!“ Klein klatscht verzückt in die Hände.

„Die Deine? Wunder? – Wovon träumst du denn? Ich geb dir gleich ein Wunder!“ Grollend bespuckt Groß seinen Freund mit einem Hagelschauer. „Eine wundervolle Abkühlung!“

„Ich hab sie aber zuerst gesehen!“, jault Klein und kontert geschickt mit einem Blitz.

„Stimmt nicht! Ich hab sie zuerst gesehen!“ Eine Stichflamme verkokelt Kleins Gespensterkleid.

„Nein!“

„Doch!“

„Nein!“

„Wohl!“

 

Ein eiskalter Fall - Gespenster

Groß Hagelschauer hat den staubigen Innenhof in eine Schlammwüste verwandelt. Während die beiden Burggeister über den Boden kugeln und raufen, saugen sich ihre dunkelgrauen Gewitterwolkenkleider mit aufgeweichtem Matsch voll.

„Hört auf!“ Emma tippt grinsend auf Groß Schulter.

Die nassen und feurigen Auseinandersetzungen der Gespenster sind den Geheimbund-Mitgliedern bestens bekannt.

„Ab in die Wanne mit euch“, empfiehlt Bürgermeister Blumenkohl. Vergnügt befreit er seinen blonden Schnurr-bart von einem Dreckspritzer.

Das lassen sich die beiden Burggeister nicht zweimal sagen. Ein gemütliches Glibberbad in ihrer Badewanne? Bis zum Rand mit grünem Wackelpudding und Vanillesauce gefüllt? Das ist für Groß und Klein der weltbeste Gespensterspaß.

Und als die beiden Geister in der Wanne sitzen und sich gegenseitig Vanillesauce über die Köpfe kippen, kehrt auf Burg Donnersbach wieder Ruhe ein. Denn ein Wackelpuddingbad macht die übellaunigsten Gespenster lammfromm und brav.

 

Ein eiskalter Fall - Wackelpudding-Bad

Emma träumt in dieser Nacht von knatternden Staubsaugern und abenteuerlichen Flugmanövern. Als sie am nächsten Morgen aufwacht, gilt ihr erster Gedanke der Flugstunde bei Fräulein Töffine Knörx.

Sie zieht sich blitzschnell an, klemmt ihren neuen Überschall500 unter den Arm und hämmert gegen die Tür zu Valentins Kellerverlies.

„Steh auf du Schlafmütze!“, ruft sie und eilt die Kellertreppe hinauf, um sich in der Burgküche mit Holundertee und einem Honigbrötchen zu stärken.

Pünktlich um halb sechs betritt sie den Burghof.

„Guten Morgen, Fräulein Töff.“

„Guten Morgen, Emma.“ Fräulein Töffine Knörx hat ihr regenbogenfarbenes Kleid gegen einen fleckigen ehemals rosafarbigen Monteuranzug getauscht. Ihre silberne Haarpracht ist mit einem bunten Tuch gebändigt. Sie reinigt ihre ölverschmierten, knubbeligen Finger an einem Läppchen und nickt Emma freundlich zu. Ein Staubsaugermotor liegt säuberlich auseinandergenommen auf einer alten Decke, daneben eine Packung fabrikneuer Staubsaugerbeutel. An den Fuß des Kletterfelsens lehnen die sechs Überseekoffer. Emma betrachtet neugierig die verschiedenen Staubsaugermodelle, die herauslugen.

„Wir beginnen mit der Theorie“, verkündet Fräulein Töffine Knörx.

 

Emma runzelt die Stirn und flüstert enttäuscht: „Theorie? Wie langweilig ist das denn?“ Sie würde lieber sofort aufsteigen und losfliegen.

„Hast du was gesagt? Nein? Glück gehabt! Ich werde dir zeigen wie ein Staubsaugermotor funktioniert und wie du deinen neuen Überschall500 reparieren kannst, falls er mal kaputt gehen sollte.“

„Gibt es denn dafür keinen Zauberspruch, Fräulein Töff?“, fragt Emma genervt.

„Natürlich gibt es den. Aber du sollst dieses technische Wunderwerk von Grund auf kennenlernen. – Zaubern“, verächtlich betrachtet Fräulein Töffine Knörx ihre neue Schülerin, „ist nichts Besonderes!“

„‘n Morgen. Habt ihr schon angefangen?“ Gähnend erscheint der kleine Vampir im Burghof.

„Guten Morgen, Valentin“, wird er von Fräulein Töffine Knörx begrüßt. „Nein, noch nicht, aber wenn du Lust hast, kannst du gerne mitmachen. 265 bist du bereits? Und zwei Schüler machen nicht mehr Arbeit als einer.“

Emmas Laune bessert sich schlagartig. Sie und Valentin blinzeln sich zufrieden zu. Genauso haben sie sich das vorgestellt ...